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Klassische Teppiche & Kelims
Afghan Ziegler-Tchubi 232 x 198 cm:
Abbildung 1
Die Vorlage dieser neuwertigen und innovativen Teppiche aus Afghanistan sind die Teppichmuster der englischen Firma Ziegler, die im 2/3 des 19. Jahrhunderts im Iran eine ausgesprochen erfolgreiche Teppichproduktion mit Pastellfarben und großflächigen Muster, wie sie in den alten Heris oder Mahals zu finden sind. Die heutigen Afghan-Ziegler Teppiche gibt es in verschiedenen Qualitäten, die von hochwertigen (meist mit Pflanzenfarben) hergestellten Teppichen bis zu Teppichen von minderer Qualität reichen. Die besseren Qualitäten erkennt man an der starken Schichtung (steiler Winkel der beiden Kettfäden zueinander).
Anatol. Karamanli-Kelim um 1920:
Abbildung 2
Die Kelims aus der zentralanatolischen Stadt Karaman (früher Laranda) wurden früher von christlich-orthodoxen Volksgruppen, die in der Stadt lebten gewebt. Nach dem griechisch-türkischen Volkstausch sind die alten mehrteiligen Kelim sukzessive seltener geworden und sind heute gefragte Sammlerstücke. Das Besondere der Kelims sind ihre mehrteilige Fertigung. Zumeist wurden die Kelims von der gleichen Person nacheinander gewebt, wodurch sich die Meisterschaft in der möglichst genauen Webdichte äußert. Da am Ende die beiden Hälften (manchmal auch 3-teilig) zusammengenäht wurden, passen die Muster der besten Kelims möglichst genau wieder zueinander.
Anatol. Konya Schlitz-Kelim 303 x 136 cm Anfang 20. Jhd.
Abbildung 3
Dieser Schlitz Kelim aus dem Konya-Gebiet ist zunächst einmal deswegen auffällig, weil er einteilig ist, dass heißt er wurde in einem „seßhaften“ Knüpfstuhl gefertigt. Die seßhafte Bauernbevölkerung in Anatolien hatten Knüpfstühle, die eine größere Breite an Geweben erlaubte, als jene der Nomaden. Die beiden Hexagonal-Medallion-Reihen wurden im fortlaufenden Rapport gewebt. In den Medallions sind hackenbesetzte Rauten eingewebt. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es natürlich schon die chemischen Farben, jedoch waren diese noch nicht bis zu den ländlichen Knüpfgebieten vorgedrungen, so dass hier im Fond das Rot von der Krappwurzel gewonnen wurde. Ebenso sind alle anderen Farben natürlichen Ursprungs.
Anatol. Kömürcü Kula 290 x 129 cm – Anfang 20. Jhd.
Abbildung 4
„Kömürcü“ bedeutet auf türkisch Köhler, d. h. diese Teppiche werden „Köhler“-Kula genannt. Das Kennzeichen dieser Teppiche ist die Reduktion der Grundfarbe auf pflanzliche Farben in Rot/Blau/Grau. Daher wirkt der Teppich ein wenig wie ein „Köhler“-Teppich. Der Schuß- und die Kettfäden (=Fransen) sind auf Schafwolle und durch den eher hohen Floor wirkt der Teppich sehr urtümlích.
Iran Gashguli 150 x 240 cm - um 1930:
Abbildung 5
Die Gashguli sind ein Unterstamm des turkstämmigen Stammesverbandes der Gashgai, die im Süden des Iran, in der Provinz Fars teilweise heute noch als Nomaden leben. Die Gashguli zählen zu den feinsten Nomadenteppichen, die in Südpersien hergestellt werden. Die Musterung ist meist eine Stangenrautenreihe, die in den Farben rot und blau gehalten werden. Ein besonderes Merkmal der Gashguli sind die 2 färbigen (entweder rot/grün oder rot/blau) Seitenkantenabschlüsse, die auch Shirasi genannt werden. Die Kette ist meist mit Ziegenhaar verstärkt, das der Kette eine bessere Spannkraft gibt. Alte und gut erhaltene Gashgulis erzielen heute enorme Sammlerwerte, da sie sehr rar geworden sind.
Iran Ghom Korkwolle 138 x 237 cm - um 1930:
Abbildung 6
Teppiche aus der heiligen Stadt Ghom sind vor allem seit 1920 bis 1930 bekannt. Aus dieser früheren Zeit ist dieser sehr schöne Teppich. Die Florwolle ist aus ausgesuchter Kork-Wolle. Dieser entstammt dem Rücken- und Schulterteilen des Schafes, und ist besonders flaumig und samtartig. Das hellgrundige Innenfeld wird von einem sehr schönen kräftigen Krapprot in der Bordüre eingefasst. Das Motiv stellt die Paradiesgärten, eine alte Tradition im Iran, dar. Die Feinheit übersteigt 500 000 Knoten/m².
Iran Isfahan mit Seide signiert 155 x 105
Abbildung 7
Die Stadt Isfahan war über mehrere Jahrhunderte, während der Herrschaft der Safawiden Dynastie Hauptstadt des Persischen Reiches. Aus dieser Zeit stammen die zahlreichen Hofmanufakturen, die zu den besten des Landes gehören. Jede Manufaktur signierte ihre herausragendsten Teppiche, wie auch dieser von der Manufaktur signiert wurde. Mit besonders viel Seidenanteil in den mustergebenden Motiven zeichnet sich dieser Teppich besonders aus. Die feinheit ist enorm und erreicht auf Wolle etwa 1 000 000 Knoten/m². Die Kette ist aus Seide um eine besondere Dichte in zu erreichen. Isfahanteppiche dieser Qualität zählen sicherlich zum Feinsten und Edelsten, was derzeit hergestelllt wird.
Iran Isfahan Medallion 182 x 112 cm
Abbildung 8
Teppiche aus Isfahan, wo früher die Hofmanufakturen der Safawidischen Schahs standen, zeichnen sich durch besonders hohe Feinheit (hier etwa 800 000 – 1 000 000 Knoten/m² aus. Sowohl die Farbharmonie als auch die Musterpräzision zeigen die Meisterschaft der Knüpferin, die diesen Teppich hergestellt hat. Der Teppich ist auf Seidenketten, damit die Dichte des Teppichs erreicht werden kann. Ein besonders feiner und schöner Medallionteppich aus Isfahan.
Kashan alt (weißgrundig) 136 x 210 cm
Abbildung 9
Dieser klassische Teppich aus der zentraliranischen Stadt Kashan zeigt die typischen Charakteristika der Kashanteppiche: blauer Schussfaden, der auf der Teppichrückseite erkennbar ist, die Lotusblüten und Rankendarstellung im Rapport in der Musterung. Das Besondere an diesem Stück ist die hellgrundige Innenfeld-Farbe.
Kaukasischer Shirvan 236 x 142 cm - um 1890
Abbildung 10
Teppiche aus dem großen Shirvangebiet im Ost-Kaukasus zählten bis zur Oktoberrevolution und der Machtübernahme der Kommunisten in der Sowjetunion zu den feineren Teppichen aus dem Kaukasus. Ihre Musterung war meist von Generation zu Generation überliefert und die Färbung ausschließlich pflanzengefärbt. Leider ist die Produktion dieser Teppiche durch die Zwangs-Standardisierung dieser Teppiche in der Sowjetzeit innerhalb von 10 – 15 Jahren völlig verschwunden. Sie stellen daher ähnlich wie die Kasak-Teppiche oder Teppiche aus dem Karabagh Gebiet dieser Zeit absolute Raritäten dar.
Kaukasischer Sileh Kelim 295 x 146 cm - um 1880
Abbildung 11
Sileh Kelims zählen zu den absoluten Raritäten im Kelim Bereich. Dieser hervorragend erhaltene Sileh zeigt, die aus den chinesischen Drachendarstellungen inspirierten S-förmigen Muster, die am unteren Ende sogar stilisiert die Darstellung des Drachenmundes. Der Drache ist hier ein fruchtbarkeitsspendendes Tier, der in Form der Wolken der Erde Leben schenkt. Sehr gut erhalten, absolute Sammlerrarität.
Kaukasischer Sumakh-Kelim 210 x 165 cm - um 1880
Abbildung 12
Die Sumakh Kelim Technik ist eine interessante Weiterentwicklung innerhalb der Kelim-Techniken (Details dazu siehe Teppichwissen, Technologie). Die Medalliondarstellung bei kaukasischen Sumakhs sind für diese Zeit sehr typisch. Untypisch ist das reizvolle und praktische Maß des Kelims, denn sehr häufig finden wir Sumakhs in den für nomaden typischen Maßen von 130 – 150 mal 250 – 300 cm. Die Tatsache, dass sogar der Originalabschluss vorhanden ist, hebt den Wert des Sumakhs.
Kaukasischer Tschi Tchi 190 x 127 cm um - 1890
Abbildung 13
Die Hersteller dieser Teppiche sind im Ost-Kaukasus beheimatete Minderheit von Tschetschenen, die auf dem Territorium von Aserbaidschan lebten und leben. Charakteristikum dieser Teppiche ist die mehrfachen Streifenbordüren, die oft mehr als die Hälfte der Teppichfläche bedecken. Im eher schmalen Innenfeld werden dann reihenweise Stern-, Polygon- und sonstige Füllmotiv-Reihen dargestellt.
Anatolien Kumkapi Seide 175 x 236 cm - um 1950
Abbildung 14
In Kumkapi wurden bis zum 1. Weltkrieg die feinsten Teppiche aus Seide für den Sultan hergestellt. Noch bis in die 1960er Jahre wurde die Tradition der Herstellung der feinsten Seidenteppiche fortgeführt. Auch dieser Seidenteppich mit mehr als 1 Million Knoten/m² entstammt dieser Zeit. Ganz im Stile der alten Hofteppiche des Sultans zählt der Kumkapi Seide zu den exquisitesten Erzeugnissen Anatoliens.
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