-
- Blog
Letzte Einträge
- Unterschied zwisichen Original-Gabbeh und Kaufhaus-Gabbeh
- Naturfarben
- Raffia-Gewebe der Kuba in der Republik Kongo
- Neue Muster auf Hanf bei Georg & Aznif
- Persische Gartenkunst
- Ausstellung in der Villa Werthheimstein
- Teppichreparatur – Seitenkanten- und Fransenabschlüsse
- Armenische Kasak Teppiche 2010
- Anatolische Satteltaschen
- Frühjahr ist Mottenzeit! >
- Vortragsabend und Vernissage bei Georg & Aznif
- Teppichfärben mit Pflanzenfarben in Armenien
- Willkommen beim Blog von Georg & Aznif
Themen
- Herstellung Plege Reinigung Mottenbefall Herstellung Plege Reinigung Mottenbefall mehr...
-
Frühjahr ist Mottenzeit!
Blog-Eintrag #4 erstellt von Artur Telfeyan am 01.05.2010
Als Restaurierwerkstätte und Wäscherei übernehmen wir in den Monaten April bis Juni vermehrt Teppiche mit mehr oder weniger großen Mottenschäden. Vielfach werden wir gefragt, wie man einen Mottenbefall erkennt und vor allem, wie man einen Befall überhaupt verhindern kann. Um vielleicht dem einen oder anderen Kunden Kummer und vor allem Kosten zu ersparen, geben wir in unserem aktuellen Beitrag einige Erkennungsmöglichkeiten und Tipps, wie man den Neubefall so weit wie möglich verhindern kann.
1. Warum nisten sich Motten in Teppichen ein?
Die Eier und Raupen der Kleidermotte (Abbildung 1) ernährt sich von allen tierischen Haaren, also z. B. Schafwolle, Kamelhaar, Ziegenhaar, das Haar des Grunzochsen (Yak) und andere. Alle anderen Teppichmaterialien, wie Seide (Kokon der Seidenraupe), Baumwolle, Hanf, Jute und andere Pflanzenfasern werden von der Motte nicht angegriffen.
Die ausgewachsene Mottenfliege ernährt sich nicht von der Wolle, sondern sucht die Wolle aus, um für die Motteneier einen Brutplatz zu suchen. Das Weibchen legt dabei zwischen 100 – 200 Eier in das Bruttextil, wobei nach etwa 2 Wochen gelbweiße Larven schlüpfen, die sich noch stärker von der Wolle ernähren. Nach etwa 2 Monaten schlüpft dann die ausgewachsene Mottenfliege aus. Bei optimalen Bedingungen können bis zu 5 Generationen in einem Jahr sich vermehren. Dabei sind dann massive Schäden bei den Textilien möglich.
Die Motte sucht dabei einen Nistplatz für die Eier, die sich durch Ruhe und Dunkelheit auszeichnen. Daher sind Teppiche bzw. Stellen in Teppichen, die nicht begangen werden (Abbildung 2) und in dunklen Räumen gelagert werden verstärkt gefährdet. Der Glaube, dass Haustiere den Befall verstärken, kann ich nicht bestätigen, wobei natürlich bei starker Verschutzung ein bevorzugter Befall nicht ausgeschlossen werden kann.
2) Einige Tipps, wie man einen Befall von Motten verhindern kann:
- Verwenden Sie Ihre Teppiche und achten Sie darauf, dass sich keine schweren oder sperrigen Möbel bzw. Gegenstände auf dem Teppich befinden.
- Saugen Sie regelmäßig die Teppiche von der Vorder- und der Rückseite. Dies gilt vor allem für Teppiche, die nicht verwendet werden oder eingerollt gelagert werden. In diesen Fällen sollten sie zumindest alle 2 – 3 Monate einmal die Teppiche aufmachen, Staubsaugen, mit Mottenstreifen oder einem geeigneten Mottenschutzmittel (Link zu Online Shop – Mottenschutz), wie unserem Mottenschutzmittel, beschützen.
- Achten Sie bei aufgehängten Teppichen unbedingt auch auf die Rückseite. Diese ist eine dunkle und ruhige Stelle, so dass auch hier alle 2 – 3 Monate eine Kontrolle erforderlich ist.
- Falls andere Teppiche, Pelze, Wollkleidung etc. von Motten befallen werden, separieren Sie unbedingt diese Textilien und bringen Sie die Teppiche zur Desinfektionswäsche.
- Abschließend noch einige geeignete pflanzliche Mottenschutzmittel: Lavendel, Zedernholz
3) Wie erkenne ich einen Mottenbefall?
4) Reparatur von Mottenstellen
Abhängig davon, ob der befallene Teppich eine Schafwollstruktur (d. h. Fransen und Schuss sind aus Schafwolle) oder eine Baumwollstruktur vorweist, fressen die Motteneier und –larven bei Schafwollstruktur entweder die Stelle ganz durch, so dass Löcher entstehen, oder bei Baumwoll-struktur bis auf das Grundgewebe auf. Wenn Löcher entstanden sind, müssen wir auch das Grundge- webe neu aufziehen und können dann die Knoten einzeln, dem Muster entsprechend, einknüpfen. Daher ist es enorm wichtig ehestmöglich den Schaden zu erkennen, da sich die Kosten bei größeren Löchern einerseits erhöhen, andererseits die Reparatur bei sehr großen Stellen nicht mehr verbergen lassen.
- Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung 3