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Ausstellung in der Villa Werthheimstein, Bezirksmuseum Döbling
Blog-Eintrag #8 erstellt von Artur Telfeyan am 06.11.2010
„Heute im Morgenland“ – Teppiche entlang der Seidenstraße
Am 05. November 2010 fand in den Räumlichkeiten der Villa Wertheimstein, im Bezirksmuseum Döbling unsere diesjährige Ausstellung „Heute im Morgenland“ – Teppiche entlang der Seidenstraße von 1950 bis Heute statt. Dabei haben wir antike, alte aber auch moderne und Neue Teppiche präsentiert, die eines gemeinsam haben: Die Färbung mit Natur- und Pflanzenfarbstoffen.
Die Faszination der Natur- und Pflanzenfarbstoffe liegt vor allem in der unterschiedlichen Farbschattierungen innerhalb der ‚Farben selber. Wie beim „Kochen“, gibt es eine schier unzählige Möglichkeiten Wolle und andere Teppichfasern zu färben. Der Farbton ein und desselben Naturfarbstoffes kann sich aufgrund der verwendeten Beize, der verwendeten „Veredelungsstoffe“ (z. B. „Rostwasser“, Weinstein, Potasche etc.) aber auch durch die Dauer und Intensität des Färbeprozesses (wie heiß ist das Farbbad während der Färbung) variieren.
Die Demonstration der Färbeprozesse werden wir in einem Video im nächsten Blog zeigen.
Heute möchte ich nur einige der gezeigten Teppichexponate besprechen:- Sumakh antik: Der Sumakh ist eine jahrhunderte- vielleicht sogar jahrtausendalte Web- und Wirkmethode, in der der Eintrag in verschiedenen Methoden gewebt wird. Der Eintrag wird in der Regel 4 Kettfäden vor- und 2 Kettfäden zurück umschlungen, wodurch ein stärkeres Gewebe entsteht, als wenn man die reguläre Webtechnik einsetzt. (Siehe dazu unseren Eintrag im Bereich Wissen)
Die Färbung des Sumakh-Kelims ist mit Krapp- früher auch mit Cochenille-Rot gefärbt. Das Blau ist mit Indigo gefärbt. Indigo ist ein sogenannter „Küppenfarbstoff“. Das heißt es wird nicht mit der Beize „gesäuert“, sondern die Färbung entsteht durch ein Reduktionsprozess, einem Fäulnissprozess (entweder heute durch verschiedene Chemikalien oder früher mit Rinderurin) wo das Indigopulver hineingemengt wird und so lange gefärbt wird, so lange noch ausreichend Farbe in der Küppe ist, so bald der Farbstoff zu ende ist, muß man neuerlich Indigo in die Küppe beimengen. Dabei färbt sich die Wolle/Seide im Farbbad gelb/grünlich (türkis) und färbt sich erst an der Luft (Oxidierungsprozess) blau. Daraus leitet sich unsere Redewendung: das Blaue Wunder erleben. - Loribaff Modern: Dieser Moderne Loribaff ist mit verschiedenen Indigo-Blautönen modern gemustert. Die Schattierungen im Blau entstehen durch das mehrmalige Färben der Wolle mit Indigo. Je öfter der Färbevorgang wiederholt wird, umso dunkler der Farbton. Loribaff sind die Erzeugnisse der Luren, die im Südwesten des Iran früher als Nomaden heute zumeist schon sesshaft leben.
- Hanfteppich Modern: Hanf ist als Faser in der Teppichproduktion eigentlich unbekannt gewesen. In den vergangenen Jahrhunderten ist Hanf oft im Bauwesen, als Bekleidungsmaterial etc. verwendet worden. Da Hanf eigentlich in seiner Beschaffenheit ziemlich rauh und grob ist, haben wir um einen „kuscheligen“ Effekt zu erzeugen, 1/3 Schafwolle gemischt, wodurch unsere Hanfteppiche die Vorteile beider Materialien verbinden. Einerseits die höhere Widerstandsfähigkeit der Hanffaser, sowie den Wegfall der Mottenanfälligkeit und der Problematik des Befalls durch die Hausstaubmilben, andererseits den Vorteil der Schafwolle, dass die Faser kuscheliger und angenehmer im Gebrauch wird.
- Sumakh antik: Der Sumakh ist eine jahrhunderte- vielleicht sogar jahrtausendalte Web- und Wirkmethode, in der der Eintrag in verschiedenen Methoden gewebt wird. Der Eintrag wird in der Regel 4 Kettfäden vor- und 2 Kettfäden zurück umschlungen, wodurch ein stärkeres Gewebe entsteht, als wenn man die reguläre Webtechnik einsetzt. (Siehe dazu unseren Eintrag im Bereich Wissen)
- Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung 3 Abbildung 4 Abbildung 5 Abbildung 6 Abbildung 7 Abbildung 8